6. Kapitel (von: Henker)
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Endlich befand ich mich wieder im Stock, und zwar genau an der Stelle, an der ich ihn verlassen hatte. Das behagte mir nicht ganz... Zum Glück waren Morte und Dak'kon auch dort, die mir nämlich in den Irrgang nicht gefolgt waren. Ich überlegte mir, was ich nun zu tun hätte, und mir fiel ein, dass ich immer noch Moridors Kästchen bei mir trug. Also gut, dachte ich und machte mich auf den Weg zu Shilandra. Sie lebte in einer etwas heruntergekommenen Behausung in der Nähe der Leichenhalle. Als ich sie auf das Kästchen ansprach meinte sie, sie hätte nicht genug Kraft, um die dem Kästchen innewohnende Kraft zu bannen. "Bring das Kästchen zu der ausge-brannten Kathedrale im Zentrum des Stocks!", riet sie mir, und ich machte mich auch gleich auf den Weg. Nun überlegte ich mir, wo diese Kathedrale sein könnte. Mir fiel ein, dass, nahe bei der Bar "Zum Staubfänger" ein kleiner, enger Pfad führte. Ich machte mich mit meinen Gefähr-ten auf den Weg und erreichte den Pfad nach kurzer Zeit. Er sah sehr unheimlich und auch dun-kel aus. Wir atmeten tief durch und betraten die Gasse. Uns schien es, dass hinter jeder Ecke ei-ne Gefahr lauern könnte. Ein unbehagliches Gefühl beschlich uns. Schon kurz nach dem Betre-ten der Gasse kam uns ein Kerl, der wie ein sehr brutaler Schläger aussah, entgegen. Er verlang-te ein wenig unseres Klimpers, als Zoll sozusagen. Da wir nicht schon wieder Ärger wollten, ga-ben wir ihm etwas. Mit den Worten: "Von nun an hast du freien Zugang zum Territorium der Dunkelgassen-Schlitzer." verabschiedete er sich von uns. Was sollte dass denn, fragten wir uns. Die Dunkelgassen-Schlitzer, das war wohl eine Bande in dieser Gasse. Wir begannen, tiefer in die Gasse einzudringen, und trafen auf einen weiteren Schläger, der sich allerdings von den so-eben gesehenen unterschied. Er nannte sich als Mitglied der Klingenengel, die allem Anschein nach Feinde der Dunkelgassen-Schlitzer waren. Auch er verlangte von uns ein wenig Klimper, den er auch bekam. Nun trafen wir auf eine Frau namens Krystall. Sie sagte, sie wäre die Anfüh-rerin der Klingenengel und beauftragte mich damit, der anderen Bande einzuheizen. Wir sollten auch den Anführer, der "Verrotteter Willam" hieß, ins Totenbuch stecken. Mir behagte diese Geschichte nicht ganz, aber wir machten uns doch wieder auf den Weg in das andere Territori-um. Plötzlich sprangen hinter einer Ecke einige Dunkelgassen-Schlitzer hervor und griffen ein paar Klingenengel, in dessen Revier wir uns noch befanden, an. Sie metzelten sich auf brutale Weise nieder, was ein grausames "Schauspiel" für unsere Augen war. Allerdings hatte das auch seine Vorteile. Nach kurzer Zeit war nichts mehr von lebenden Menschen zu sehen, nur noch verstümmelte Leichen lagen zu unseren Füßen. Das, was wohl vorher der Besitz eines jeden war, gehörte nun uns. Kurze Zeit später trafen wir auf den Verrotteten William. Er konnte gar nicht fassen, was wir vorhatten. Vielleicht war unser Vorhaben wirklich nicht so gut, denn es sprangen mindestens ein Dutzend Schläger aus verschiedenen Ecken hervor und griffen uns oh-ne Gnade an. Nach einem sehr harten und ermüdenden Kampf lag der Verrottete William vor uns... tot. Wir sammelten schnell die Dinge, die uns noch als brauchbar erschienen, ein und rann-ten zurück zu Krystall. Sie war sehr zufrieden mit der Arbeit, die wir verrichtet hatten und be-auftragte uns, einen Mörder namens Schwarzrose zu vernichten. Sie sagte uns sehr wenig über ihn, ob sie nicht wollte oder es nicht wusste... Jedenfalls war mir dies noch viel unbehaglicher als zuvor. Trotz meiner inneren Zweifel machten wir uns auf den Weg... Wir gelangten tiefer und tiefer in die Gasse und ihre Abzweigungen, bis wir schließlich auf einen Menschen trafen, der wirklich den Namen Schwarzrose verdiente... Etwas unmenschlich unheimliches ging von ihm aus. Ich sprach ihn vorsichtig an. Seine Stimme... sie klang wie tausend Nadelstiche in unseren Herzen. "Tötet den Verrotteten William!". "Er ist bereits tot," antwortete ich ihm. "Gut," sagte er, "und nun, um das Gleichgewicht zu erreichen, bringe Krystall und ihre Bande um!". Etwas in seiner Stimme zwang mich zu diesem Schritt. Widerwillig gingen wir dieses Vorhaben an. Der Kampf gegen Krystall war nicht minder schwer, und doch schafften wir es wieder und nah-men die erbeuteten Gegenstände mit. In dem Zelt, in dem Krystall allem Anschein nach wohnte, fand ich einen goldenen Ring. Wir machten uns gehetzt auf den Weg zu Schwarzrose. "Das Gleichgewicht ist hergestellt", sagte er mit eisiger Stimme. "Deine Aufgabe ist beendet." Ich, und auch Dak'kon und Morte, waren erleichtert, diesen grausam wirkenden Mann zu verlassen. Da fiel mir auch
Irgendwo musste dieser verdammte Pharod doch sein! Wir überlegten
gemeinsam und kamen zu dem Entschluss, ihn am, Lumpensammlerplatz zu suchen.
Dort entdeckten wir ein Brücke, die zu einer Art Torbogen führte,
der aber verschüttet war... Wir dachten darüber nach, was wir
nun tun sollten, kamen aber zu keinem Entschluss. Am Besten wäre
es wohl, irgendwelche Per-sonen darüber zu fragen, und zwar am Marktplatz,
denn dort war häufig viel Betrieb. Aber kei-ner konnte uns helfen.
Schließlich trafen wir eine Frau, die Eisennagel hieß. Sie
half uns weiter. Wir sollten Müll in den Torbogen schmeißen.
Gut, Müll. Der lag hier ja genug rum. Also bega-ben wir uns wieder
zu dem Torbogen und warfen Müll hinein. Und tatsächlich! An
der Stelle, wo der Krempel lag, den wir in den Torbogen schmissen, materialisierte
sich ein Portal, welches wir gemeinsam durchschritten... |